01.11.2014 - Kuscheln gegen Angstgefühle - Oranienburger Generalanzeiger
Hennigsdorf (MZV) Die Kita Pfiffikus lässt sich regelmäßig für ihre Hortkinder ein abwechslungsreiches Ferienprogramm einfallen. Höhepunkt dieser Herbstferien war am Donnerstag der Besuch einer Hundetrainerin, die den 26 Kindern den richtigen Umgang mit den Vierbeinern beibrachte.
"Behandle einen Hund, wie Du behandelt werden möchtest", lautete die Nummer eins, auf der Liste der zwölf goldenen Regeln für die richtige Verhaltensweise gegenüber Hunden, die die Kinder nach und nach vorlasen. Anschaulich und kindernah, mit viel Enthusiasmus und Witz brachte Hundetrainerin Joanna Bauer von der Veltener Hundeschule "Hundetrainer 24" den wissbegierigen sechs- bis zehnjährigen Kindern die Thematik nahe. Zum Beispiel, dass Hunde es nicht mögen, an der Rute gezogen oder ohne Vorwarnung in die Seite geknufft zu werden, wird im Eifer des Gefechts gerade von jungen Hundeliebhabern, die die Aufmerksamkeit der Vierbeiner erhaschen wollen, schnell vergessen.
Praktische Tipps gab es auch dafür, wie die Kinder am besten darauf reagieren sollen, wenn ein fremder Hund auf sie zukommt, vor dem sie Angst haben. Dieser Aspekt war besonders Kita-Leiterin Urte Flehmer wichtig. Mit sicherem Abstand beobachtete sie aufmerksam das Treiben und insbesondere die drei anwesenden Hunde auf dem weitläufigen Gelände. "Ich habe Angst vor Hunden", gestand sie mit Respekt in der Stimme. "Hier kann ich auch gut was mitnehmen. Insbesondere beim Joggen gibt es immer mal Hunde, die angerannt kommen." Ausführlich und wiederholt erklärte die Hundetrainerin, dass die beste Reaktion sei, stehen zu bleiben, sich wegzudrehen und dem Hund auf keinen Fall in die Augen zu starren. "Wenn ihr Angst habt, dürft ihr unter keinen Umständen vor einem Hund davonlaufen, denn sonst geht er in den Jagdmodus", so Joanna Bauer, die seit zwei Jahren als Hundetrainerin arbeitet und regelmäßig Kitas besucht. Am Donnerstag hatte sie den entspannten Collie-Mischling Eddy im Gepäck, der sich von den aufgeregten Kindern nicht aus der Ruhe bringen ließ. Geduldig ließ er sich von den Kindern streicheln und mit Leckerlis verwöhnen. Damit nahm er auch der siebenjährigen Michelle die letzte Restangst vor Hunden. Noch zu Beginn der zweistündigen Veranstaltung hatte sie zögerlich zugegeben, dass sie "mittelgroße" Angst vor Hunden habe. Nachdem sie Eddy aus der Nähe erlebt hat und sein kuscheliges Fell gestreichelt hatte, freute sie sich sehr, dass ihre anfängliche Angst gewichen war.
Doch Eddy war nicht der einzige Vierbeiner, der die Kinder begeisterte. Auch die beiden Labradore Apollo und Shila von Sozialpädagogin Claudia Machatzki ließen sich geduldig als Beispiele dafür einspannen, wie Hunde in bestimmten Situationen reagieren.
"Unser Ziel für den heutigen Tag ist es, Kindern die Tiere nahe zu bringen. Es ist sehr wichtig, dass sie richtig mit ihnen umgehen", erklärte Erzieherin Angela Berschuk, die den Kontakt zur Veltener Hundeschule hergestellt hatte.