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9.3.2018 - Keine Angst vor großen Tieren - Märkische Allgemeine

Kinder der Marwitzer Kita „Storchennest“ üben den richtigen Umgang mit fremden Hunden

Marwitz. „Hat einer Angst vor Hunden?“, ruft die Hundetrainerin in die Kinderrunde auf dem Marwitzer Anger. Ein fröhliches „Nein“ johlt ihr aus 23 Kehlen entgegen. Die Vier- bis Sechsjährigen aus der Kita „Storchennest“ freuen sich auf die Vierbeiner, mit denen sie gleich spielen dürfen.

Allerdings müssen sie vorher die zwölf goldenen Regeln im Umgang mit Hunden kennenlernen. „Es ist das erste Mal, dass wir mit den Kindern den Umgang mit Hunden trainieren“, erklärt die Leiterin der Eulengruppe, Marlene Franzke. Ihre Kollegin, Christin Schwaß habe die Schulung organisiert. Sie gehe regelmäßig mit ihrem Hund zum Veltener „Hundetrainer 24“. Deren Ziel ist es, Familien-, Begleit- und Gebrauchshunde an die Bedürfnisse der Menschen anzupassen.
„Wenn du mit deinem Hund ins Restaurant gehst und die anderen Gäste merken erst, wenn du wieder gehst, ‚hoppla, das ist ja ein Hund dabei‘, dann ist das Tier gut erzogen“, erzählt Joanna Bauer. So solle es sein. Aber auch die Menschen sollten wissen, wie Hunde reagieren. Das Verhalten eines Hundes basiere auf Instinkt und Erfahrung. Ein Hund ist ein Jäger. „Wenn ihr rennt, rennt er euch nach“, warnt sie die Kinder. „Ihr seid dann sein Kaninchen“. Und was macht ein Kaninchen? Es rennt weg und der Hund hinterher. Das ist der Jagdinstinkt. „Er ist immer schneller als ihr, und er packt euch“, warnt sie.
Also, was tun? Stehen bleiben! Still halten, Arme runter, sonst springt er hoch, weil er meint, es gäbe ein Leckerli in der Hand. Joana Bauer zeigte den Kindern auch das Gebiss eines Schäferhundes, zeigte die Zähne und erklärte deren Aufgabe. Die Eckzähne: Die sind zum Festhalten. „Hat ein Hund euch irgendwo gepackt“, so die Hundeberaterin, dann stillhalten. „Ihr könnt schreien, aber bewegt euch nicht“. Dann lasse sein Interesse nach.
Hunde haben einen empfindlichen Schwanz, an dem man nicht ziehen sollte. Das Tier drückt damit seine Gefühle aus: Wedeln bedeutet Freude. Nach oben oder lang ausgestreckt: schlechte Stimmung oder sogar Wut. Hat das Tier Angst, zieht es den Schwanz ein.
Auf spielerische Art und Weise lernen Kinder schnell. Berliner Kindern hätten eher Angst vor Hunden. „Die Kids hier draußen müssten in ihrem Zutrauen gebremst werden“, meint Joanna Bauer. Sie müssten lernen, dass Vorsicht geboten ist. Nicht alle fremden Hunde, die lieb aussehen, seien harmlos und dürften gestreichelt werden. Immer vorher den Hundehalter fragen, schärft sie den Kindern ein. Dann lässt sie die Kids auf die Hunde los. Sie wagen sich an die großen und kleinen Hunde, die brav auf ihren Einsatz warten.
Drei der Hunde kamen mit der Sozialpädagogin Claudia Kilch. Sie setzt die Tiere bei Familientherapien ein. Menschen zeigen Tieren gegenüber viel mehr Gefühl, als ihren Anverwandten. Das hilft ihnen, ihre Probleme zu erkennen. Michael Schulz brachte seinen Bullterrier Diesel und den Labrador Apollo mit. Er erzählt, dass viele Menschen seinen Bullterrier schikanieren, ihn treten und anschreien, weil sie Angst vor den sogenannten Kampfhunden haben. Aber diese Rasselisten müssten abgeschafft werden, fordert er. Nicht die Hunde seien gefährlich, sondern die Hundehalter, die die Tiere nicht im Griff hätten, egal was für eine Rasse es sei. Für die Kinder war der direkte Kontakt zu den fremden Hunden ein intensives Erlebnis.
Von Helga Müller-Schwartz


Die zwölf goldenen Regeln für den richtigen Umgang mit dem Hund:
1. Störe niemals einen Hund beim Fressen. Nie sein Futter wegnehmen.
2. Nie vor einem Hund davon rennen, auch nicht, wenn man Angst hat. Hunde sind immer schneller.
3. Kein Hund ist wie der andere, deshalb Vorsicht bei fremden Hunden.
4. Vorsicht beim Spielen vor den Hundezähnen. Hunde haben nur die Zähne zum Festhalten.
5. Wenn ein Hund zuschnappt und festhält, ganz still halten.
6. Niemals versuchen raufende Hunde zu trennen.
7. Alles vermeiden, was ein Hund als Bedrohung auffassen könnte.
8. Einem Hund niemals starr in die Augen schauen, auf Nase oder Ohren schauen.
9. Sich einem Hund nur mit der Erlaubnis des Besitzers nähern
10. Hunde niemals am Schwanz ziehen und nicht drauftreten.
11. Immer darauf achten, dass ein Erwachseneer in der Nähe ist, wenn Kinder mit einem Hund spielen möchten.
12. Einen Hund immer liebevoll und gut behandeln.


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